Architektur des Hauses
Das Haus Katharinenstraße 18, eine Jugendstilvilla, wurde von dem Eigentümer, dem wohlhabenden Werdauer Fabrikanten Herrn Gustav Bruno Vogel, an den bekannten Architekten Oskar Möbius in Auftrag gegeben. Nach ersten Entwürfen im Jahr 1904 wurde der Auftrag 1905 ausgeführt. Eine Meisterleistung. Die Jugendstilvilla, ein typisches Oskar Möbius Gebäude entstand. Weit entfernt von den deutschen Zentren des Art Nouveau, Darmstadt und München, hatte sich Familie Vogel, die eine Spinnerei in der sächsischen Kleinstadt Werdau besaß, 1905 ein herrschaftliches Wohnhaus mit einem Interieur nach der neuesten Mode errichten lassen. Die Anregungen für ihre Jugenstilvilla verdankte die Hausherrin sicherlich den damals verbreiteten Zeitschriften zur Wohnkultur und zum Kunsthandwerk. So konnten sie auch in der Provinz immer en vogue sein.
1993/94 wurde das Gebäude vom neuen Eigentümer sehr aufwendig restauriert/renoviert und zum Jugendstilhotel umgebaut. Die Ausstattung ist meist original erhalten und wurde mit historischen Möbeln ergänzt. Highlights: kunstvoll gemalte Gewölbedecken, orig. Holzvertäfelungen und das seltene, historische Glasperlenfenster. Für die hervorragende Erhaltung und beispielhafte Neunutzung des „Katharinenhofes" erhielt Herr Uwe Reinhold den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege.
2010/12 erfolgten umfangreiche Renovierungsarbeiten inkl. brandschutztechnischer Ertüchtigung sowie der Anbau von zwei neuen Räumen. Seitdem bieten wir unseren Gästen eine kleine feine Gastronomie.
Den ausgewählten exklusiven Geschmack erkennt man immer wieder an der Einmaligkeit des Interieurs. Zum Beispiel die aufwendigen Deckenbemalungen der Gewölbedecken, den vielen Holzvertäfelungen, die Einmaligkeit der vielen noch original erhaltenen Bleiverglasungen in Fenstern und Türen, Jugendstilfliesen. Als historisches Kleinod ist im Damensalon das berühmte Glasperlenfenster zu erwähnen. Die Einzigartigkeit dieses Fensters, die reizvolle Oberflächenstruktur durch die unterschiedlich großen, unzähligen farbigen Glasperlen und Glassplittern, welche zu einem wunderschönen Blumenmotiv zusammengesetzt wurde, zeigt den exquisiten Geschmack.
In intensiver Zusammenarbeit und mit Hilfe von Fördermittlen mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist es möglich gewesen, dieses kunsthistorische Glasperlenfenster zu restaurieren. Besuchen Sie den Damensalon und bewundern Sie die unwahrscheinliche Farbenpracht des Blütenmotives des Glasperlenfensters. Durch die gebrochene Glasstruktur der Perlen und Glasbruchstücke erstrahlt der Damensalon bei Sonnenschein in tausend bunten beeindruckenden Glitzersplittern.
Für Kunstinteressierte ein Hochgenuss der Informationsfülle und visuellen Wahrnehmung!
Das einmalige Motiv und die Farbenpracht haben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit dem Inhaber des Hauses, Herrn Uwe Reinhold, auf die Idee gebracht, ein Buch, Postkarten, einen Schirm und ein Seidentuch in Umlauf zu bringen. Die angebotenen einmaligen Souvenirs, welche nur in einer kleinen Auflage hergestellt werden, somit Raritäten sind, können im Hotel Katharinenhof Werdau und bei der Stiftung erworben werden. Aus dem Erlös wird die Arbeit der Stiftung unterstützt und so ein Beitrag zur Erhaltung von gefährdeten Baudenkmalen in Deutschland geleistet.